Vereine und Vergnügen

Vereine und Vergnügen
Vereinslokale, Ausflugslokale und Orte zum Feiern
Es gab früher fünf große Lokale in Arsten. Sie spielten eine wichtige Rolle im dörflichen Leben, denn hier fand das Vereinsleben statt, wurden politische Veranstaltungen durchgeführt und Feste gefeiert.

Das „Arster Landhaus“ (Grothenns Etablissement)

Postkarte von Grothenns Etablissement an der Arster Heerstraße um 1900
Postkarte von Grothenns Etablissement an der Arster Heerstraße um 1900

Die Gaststätte an der Arster Heerstraße trug ursprünglich den Namen „Grothenns Etablissement“. Friedrich Grothenn von der Vorwiese hatte dieses Grundstück, das Teil des Vorwerks war, von dem damaligen Eigentümer Christel Wessels erworben. Grothenn baute auf dem Grundstück ein neues Haus und betrieb eine Schankwirtschaft mit Ausspann. Nach dem 1. Weltkrieg wurden Haus und Hof verkauft. Es folgten drei verschiedene Eigentümer.

Radsportverein „Solidarität“ vor dem Gasthof „Zur Goldenen Wiege“ um 1920
Radsportverein „Solidarität“ vor dem Gasthof
„Zur Goldenen Wiege“ um 1920

Nach den Wirten Theilmann und Gustav Konopka übernahm etwa 1922 Heinrich Müller das Anwesen und nannte es in „Gasthaus zur Goldenen Wiege“ um. Er ließ den Saal ausbauen und eine neue Kegelbahn errichten, denn kegeln war damals modern geworden. 1926 erwarb Wilhelm Ruprecht das Grundstück. Da ihm der alte Name nicht gefiel, benannte er die Gaststätte in „Arster Landhaus“ um.

Hochzeitsgesellschaft Häger auf dem Saal des Arster Landhauses 1928/30
Hochzeitsgesellschaft Häger auf dem Saal des Arster Landhauses
1928/30

Das Arster Landhaus war Vereinslokal für eine Reihe Arster Vereine auch schon vor Wilhelm Ruprecht gewesen. Der Turnverein „Jahn“ hielt seine Ãœbungsstunden auf dem Saal ab, und auch der Radfahrverein traf sich hier. Auf dem Saal des Arster Landhauses fanden auch Kinovorführungen statt. Die 300 Plätze waren in den beiden Vorstellungen, die pro Woche stattfanden, meistens besetzt. In dieser Zeit führte auch die „Niederdeutsche Bühne“ des öfteren Theaterstücke im Arster Landhaus auf. Aber auch Hochzeiten und große Bälle gehörten zum ständigen Betrieb. Regelmäßig fanden hier bis 1950 die großen 1. Mai-Feiern statt, die immer gut besucht waren. Nach dem Tod von Wilhelm Ruprecht wurde das Arster Landhaus an Rudi und Marliese Marcy verpachtet, die hier von 1954 bis 1964 die Gastwirtschaft betrieben. Anschließend eröffneten sie ihr eigenes Lokal auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Danach übernahm die Eigentümerin Lisa Wöltje, geb. Ruprecht, den Schankbetrieb wieder selbst. Bis zum Beginn des Jahres 2020 befand sich hier ein chinesisches Restaurant. Zur Zeit finden Umbaumaßnahmen statt.

130 Jahre Gasthof „Zur Börse
Postkarte vom Restaurant Tölke Bothe um 1913
Postkarte vom Restaurant Tölke Bothe um 1913

Der Straßenmachermeister Hinrich Bothe kaufte das Grundstück Nr. 35/37 und baute dort 1878 sein Wohnhaus mit Stallgebäude. Denn neben dem Straßenbau betrieb man nebenbei eine kleine Landwirtschaft. Um 1885 richtete er mit seiner Frau Grete, geb. Wiechmann, auch eine Schankwirtschaft ein. Hier wurde den Straßenmachern vom Meister stets der Lohn ausgezahlt. Es war sicher, dass diese gleich einen Teil ihres sauer verdienten Geldes wieder hier ließen, um ihren Durst zu löschen. Die Börse war somit zugleich das Stammhaus der Straßenbaufirma Bothe. Die Gastwirtschaft wurde Zug um Zug ausgebaut, erhielt einen Saal und einen Kegelbahnbetrieb, das Stallgebäude wurde in eine Wirtschaftsstube umgewandelt. 1896 erhielt die Wirtschaft durch einen Vorbau ihre noch heute bestehende typische Ansicht.

Gäste in der Schankstube von Bothe 1920er Jahre
Gäste in der Schankstube von Bothe 1920er Jahre

Um 1900 übernahm Sohn Johann Bothe den Betrieb und damit auch die Wirtschaft. Als die Familie 1910 in die neu erbaute Villa am Buntentor zog, übernahm der Bruder Tölke Bothe das Anwesen. Er entwickelte die Gastwirtschaft weiter zum Restaurant und gab ihr erst den Namen, der noch heute in aller Arster Munde ist: „Tölk Both“. Von ihm erhielt die Gaststätte sicher auch den Namen „Zur Börse“ und er legte neben der Wirtschaft einen Sommergarten an.

Club „Frisch auf“ im Sommergarten von Bothe um 1915
Club „Frisch auf“ im Sommergarten von Bothe um 1915

Tölke und Rebecca Bothe gründeten eine große Familie. Als die Kinder erwachsen waren, nahmen diese bedeutenden Einfluss auf den gesamten Wirtschaftsbetreib. Sie hielten sich gern bei den Gästen auf und waren immer zu einem Umtrunk bereit. Die familiäre Atmosphäre zog so manchen Arster in die „Kneipe“. Insbesondere die benachbarten Geschäftsleute, der Schmied Kirschgens und der Bäcker Koldewey, kehrten gerne mal zu einer Erfrischung ein, um sich von ihrer heißen Arbeit an Esse und Backofen zu erholen.

Mandolinen-Club in den 20er Jahren
Mandolinen-Club in den 20er Jahren

Inzwischen hatte der Sohn Hinrich die Wirtschaft übernommen, die er dann bis Anfang der 50er Jahre betrieb. Kurz nach dem Kriege fanden sonntags auf dem Saal Tanzveranstaltungen statt. Auch die Arster hatten hier ein großes Nachholbedürfnis. Hier war nicht nur das Vereinslokal des TuS Arsten, sondern auch Treffpunkt einiger kleiner Clubs, wie dem Club Frisch auf. Nach dem Tod von Hinrich Bothe übernahm dessen Tochter Elfriede mit ihrem Mann Johann Grashoff die Wirtschaft. 1955 endete die Ära Bothe in der Börse und es folgte Dietrich Pleuss als Wirt, der vielen Arstern noch ein Begriff ist. 403 Gasthof zur Börse 1983-07 00326Nach mehreren Pächterwechseln kauften Helmut Buschmann und Wolfgang Warnken die Börse. Sie ließen die Gastwirtschaft 1981 von Grund auf renovieren, wobei die charakteristische Außenfront erhalten blieb. Damit leisteten sie einen wegweisenden Beitrag zum Erhalt des Arster Ortsbildes. Das Ehepaar Wilkop führte die Gaststätte insgesamt 15 Jahre. Es folgte als neuer Pächter Rolf Lanker. Im Januar 2010 wurde die Börse vom Wirt Stefan Kliesch übernommen und ab 2014 vom Ehepaar Unger geführt bis Ende Februar 2020. Zur Zeit ist die Gaststätte geschlossen.

Gaststätte Wrede („Arster Dorfschänke“) – das älteste Lokal in Arsten
Postkarte der Gaststätte Friedrich Wrede Wwe. (Witwe) an der Ecke Arster Heerstraße/ Arster Landstraße um 1900
Postkarte der Gaststätte Friedrich Wrede Wwe. (Witwe) an der Ecke Arster Heerstraße/
Arster Landstraße um 1900

Der in Arsten gebräuchliche Name Gaststätte Wrede geht auf den Gastwirt Johann Wrede und seine Frau Maria zurück, die 1859 die Krugwirtschaft an der Ecke Arster Heerstraße/Arster Landstraße übernahmen. Wrede ist vermutlich die älteste Gaststätte in Arsten gewesen. Aus einem Gesuch des Gastwirts Eylert Drücker um eine Konzession aus dem Jahre 1847 geht hervor, dass dort „seit über 100 Jahren eine Krugwirthschaft betrieben“ worden ist. In der Begründung seines Gesuchs erfahren wir noch mehr: „Erwägt man nun, daß diese aufgehört und durch keine andere ersetzt worden, so dass in dem volkreichen Dorfe Arsten nicht ein einziges Wirtshaus existiert, in welchem ein Unterkommen zu finden und außerdem Stallung für Fuhrwerke anzutreffen wäre, so rechtfertigt sich die Bitte um beregte Concession.“
Danach handelte sich also um die einzige Wirtschaft in Arsten, zudem war es noch eine Ausspann-Wirtschaft. Am 2. Ostertag 1899 brannte das alte Strohdachhaus ab. Es wurde zunächst eine provisorische Schenkbude errichtet, allerdings begann man auch gleich mit dem Bau eines neuen Wohn- und Wirtshauses, das wieder einen großen Tanzsaal erhielt. Nach dem Tod von Johann Wrede führte seine Frau Maria die Wirtschaft erfolgreich weiter, unter dem Namen „Witwe (Wwe) Wrede“.

Kegelverein vor Wrede 25.8.1923
Kegelverein vor Wrede 25.8.1923

Adeline Osterloh, geb. Bischoff (geb. 1895), die 19 Jahre in der Gastwirtschaft tätig war, berichtete: „Wrede war damals eine ganz große Wirtschaft. Durch die Haustür kam man auf einen großen, langen Flur, der geradeaus zum Saal führte. Vom Flur ging man rechts in die Gaststube und in ein Clubzimmer. Außerdem war oben noch ein zweites großes Clubzimmer. Hinter der Wirtschaft befand sich eine Kegelbahn, die aber nur teilweise überdacht war. Der Kegelclub kam jede Woche zu Wrede.

Kircherchor auf dem Saal von Wrede 1936
Kircherchor auf dem Saal von Wrede 1936

Hier hielten zahlreiche Arster Vereine ihre Veranstaltungen und Bälle ab: der Gesangverein, der damals „Eintracht Condordia“ hieß, der Radfahrer-Verein, der Turnverein Weserstrand, aber auch der Kriegerverein und vor allem die Partei (die Sozialdemokraten). Allerdings wollte Maria Wrede die Radfahrer nicht gerne haben, denn sie sprengten den Saal mit Wasser ein, weil er ihnen zu glatt war. Und wir mussten ihn dann wieder bohnern. Aber dafür war Wrede überall bekannt. Einige, die aus der Stadt kamen, haben mal gesagt: „In Arsten ist eine Wirtschaft, da kann man vom Fußboden essen. Vor allem fanden bei „Morio“, wie man in Arsten sagte, viele Hochzeiten statt. Im Frühjahr waren es sieben oder acht und im Herbst noch mal die gleiche Zahl. Da waren oft 200 Personen auf den Hochzeiten.“ Kurz vor dem 2. Weltkrieg verkaufte Maria Wrede die Gastwirtschaft an Hans Tegen. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde die Gaststätte durch Bomben zerstört. Sie stand noch einige Jahre als Ruine. Hier wurde in den 50er Jahren der Film „Parole Heimat“ gedreht.

Ruine der Gaststätte Wrede um 1950
Ruine der Gaststätte Wrede um 1950

1959 erwarb Günther Köpke das Grundstück und errichtete eine Esso-Tankstelle mit Werkstatt, die 1962 in Betrieb genommen wurde. Nach deren Abriss im März 1986 wurden hier von einer Baugesellschaft neue Reihen- und Doppelhäuser gebaut.

Gaststätte Bollmann („Arster Krug“)

Bollmanns Sommergarten, Restaurant und Cafe1826 hat Hinrich Rosenhagen das Grundstück an der Arster Heerstraße erworben und hier ab 1830 seine Wirtschaft betrieben. Es handelte sich um eine Ausspann-Wirtschaft für die Frachtfuhrwerke, die durch Arsten kamen. Daneben errichtete er noch eine Schmiede, die sein Sohn Johann betrieb. Dieser übernahm später auch die Wirtschaft und erhielt 1859 die Erlaubnis zur Fortführung der Gastwirtschaft. Ihm folgte Hinrich Bollmann als Krugwirt.

Postkarte von Bollmanns Sommergarten um 1920
Postkarte von Bollmanns Sommergarten um 1920

Dessen Sohn Johann erhielt im Jahre 1898 als neuer Wirt vom Landherrn die „Wirtschafts-Concession zur Eröffnung einer Schank-wirtschaft in dem zu Arsten Nr.51 gelegenen Lokale.“ Im Jahre 1921 folgte eine Konzession auch für den Gartenbetrieb. 1929 erfolgte ein Umbau des Hauses: Neben der Gaststube gab es noch einen Clubraum und einen kleinen Saal für etwa 80 Personen.

Gaststube von Bollmann 1931
Gaststube von Bollmann 1931

Regelmäßig fanden hier die Sitzungen des Arster Gemeindeausschusses statt, aber auch Versammlungen der Schweinelade, der Arster Kranken-Unterstützungskasse und anderer Vereine. Bei Reichstags- oder Bürgerschaftswahlen wurde hier das Arster Wahllokal eingerichtet.

Saal der Gaststätte Bollmann um 1920 - Postkarte
Saal der Gaststätte Bollmann um 1920 – Postkarte

Daneben befanden sich hier auch ein Post- und Arztzimmer sowie die Spar- und Darlehnskasse (von 1934-1956) und dann die Kassenstelle der Sparkasse Bremen. Die Ärzte Dr. Röpke aus Brinkum, später Dr. Uhlhorn aus Bremen, hielten hier einmal in der Woche ihre Sprechstunde ab. Schließlich kam noch der Zahnarzt Dr. Kolb, dessen Nachfolgerin Frau Vahsen war. Auch die Arster Postagentur war hier untergebracht. Sie entstand vermutlich um die Jahrhundertwende. Als Poststelle 1 existierte sie hier bis zum Wechsel in eigene Räume, neben der heutigen Sparkasse, im April 1960.

Zahnarztpraxis von Frau Vahsen um 1950
Zahnarztpraxis von Frau Vahsen um 1950

Die Gastwirtschaft wurde bis zum Kriegsende von Elise Bollmann Wwe. geführt, die sie dann an Hans Tegen verpachtete. Ihm folgten später noch weitere Pächter. 1980 wurde die Gaststätte nach dem Verkauf des Grundstücks abgerissen. Die ehemalige Schmiede musste im Mai 1988, einem mehrgeschossigen Wohnhaus mit Eigentumswohnungen weichen.

Das Korbhaus – die Sommerwirtschaft am Weserdeich
Sommerwirtschaft Korbhaus als Schmugglerherberge sehr - Postkarte von 1905
Sommerwirtschaft Korbhaus – Postkarte von 1905

Von einer Krugwirtschaft im Korbhaus erfahren wir erstmals aus einer Urkunde vom 27. Januar 1660, die über eine durch den Syker Amtmann „angestellte Jagt und zugleich vorgenommene Grenzziehung von Kattenturm über den Arsterdeich durch des Krügers Haus daselbst nach dem Korbe“ berichtet. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Korbhaus einem Gerke Bosse (1771-1829).

Weg zum Korbhaus - Postkarte von 1913
Weg zum Korbhaus – Postkarte von 1913

Damals war es als Schmugglerherberge sehr verrufen, besonders in der Franzosenzeit. Bosse verkaufte es im Jahre 1823 an Christian Seebade aus Seehausen, dem am 10. Mai 1848 vom Senat die Konzession zu einer Krug- und Schenkwirtschaft erteilt wurde.

Christian Seebade
Christian Seebade

Hier wurde auch der wohl älteste Verein in Arsten gegründet, der Kriegerverein Arsten-Habenhausen. Ãœber seine Gründung heißt es in einer Festschrift zum 50jährigen Bestehen: „Es war am 10. August 1878, einem Sonnabend-Abend. In dem weitbekannten, idyllisch am Weserdeiche gelegenen Korbhause versammelten sich vierundvierzig junge Mannen aus Arsten und Habenhausen. Sie traten unter der Führung des späteren Gemeindevorstehers  Johann Lahrs, jenes unvergeßlichen, hochverdienten Mannes, zu einem Kriegerverein zusammen.“

Das Korbhaus – Gemälde von Christian Seebade um 1929
Das Korbhaus – Gemälde von Christian Seebade um 1929
Gartenhäuschen im Korbhaus-Garten - Postkarte 1920er
Gartenhäuschen im Korbhaus-Garten – Postkarte 1920er

Erst durch den Enkel Christel Johann Seebade erlangte das Korbhaus seine Berühmtheit über Arsten hinaus. Die meisten baulichen Veränderungen fielen in seine Zeit. Seine künstlerische Begabung fand ihren Ausdruck in Glasmalereien auf bleigefassten Scheiben der Haus- und Flurtüren und in mehreren das Korbhaus und seine Umgebung darstellenden Ölgemälde, die im Korbhaus zu bewundern waren.

Weg zum Korbhaus – Gemälde von Christian Seebade 1929
Weg zum Korbhaus – Gemälde von Christian Seebade 1929

Seine künstlerischen, aber auch architektonischen Fähigkeiten zeigten sich besonders in der Anlage des Korbhaus-Gartens, der deutlich vom Jugendstil geprägt war. Er war der schönste ländliche Garten weit und breit und lockte Hunderte von Gästen in die Sommerwirtschaft. Allen blieb der Steingarten in Erinnerung mit der Mahnung „oculis non manibus“ (für die Augen, nicht für die Hände).

Die Sonnenuhr
Die Sonnenuhr

Daneben die Sonnenuhr, die den Spruch des Horaz „carpre diem“ (nutze den Tag) trug. Zu nennen wären auch die zahlreichen Putten-Figuren, der Brunnen vor der Veranda und der Rosengang, wie auch die Pavillons, die dem Garten sein besonderes Flair verliehen. Bis an sein Lebensende im Jahre 1937 widmete sich Seebade der Ausgestaltung des Gartens, zuletzt mit Hilfe seines Neffen Georg Bartels. Die nachfolgenden Pächter, zunächst Hans Tegen und dann ab 1939 die Familie Georg Schumacher versuchten das Werk Seebades zu erhalten. Sie litten aber unter dem Ausbleiben der Gäste in den Kriegsjahren, was sich nach 1945 zunächst wenig änderte.

Lehrerkollegium der Arster Schule im Korbhaus-Garten 1936/37
Lehrerkollegium der Arster Schule im Korbhaus-Garten
1936/37

1956 übernahm dann Wilhelm Marcks, der nebenberuflich als Kellner bereits dort arbeitete, die Gastwirtschaft von Georg Schumacher. Das Wirtshaus und der Garten wurden gründlich renoviert und neu angelegt. Insbesondere wurden auch die Pavillons im Garten restauriert. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Besonders am Sonn- und Feiertagen zog es auch viele Städter hierher. Und im Winter wurden sogar Kohl- und Aalessen angeboten.

Hochzeitsfeier 1958
Hochzeitsfeier 1958

In den Räumlichkeiten des Korbhauses konnten etwa 100 bis 120 Personen bewirtet werden. Daher fanden hier auch zahlreiche Hochzeiten und andere Familienfeiern statt. In den ersten Jahren feierte der Sportverein sein traditionelles Sommerfest hier und setzte damit die Tradition des Vereins Weserstrand fort, dessen Vereinslokal sich hier befand. Nach dem plötzlichen Tod von Wilhelm Marks im Jahr 1962, fand die positive Entwicklung leider ein Ende.

Korbhaus in den 70er Jahren
Korbhaus in den 70er Jahren

Der sich anschließende ständige Pächter-Wechsel führte insbesondere in den 70er Jahren zu einem rapiden Abstieg des Korbhauses und endete mit dem Brand des Lokals in der Nacht zum 2. Dezember 1981. Der Abriss der Ruine erfolgte am 15. Juni 1982. Ein neues Korbhaus wird wegen des Lärms der nahen Autobahn nicht entstehen. Jedoch erinnert heute wenigsten der Straßenname eines Neubaugebietes zwischen Arsten und Habenhausen an
Christian Seebade.